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Hilfen gegen das Grübeln

Eine häufige, unangenehme Folge belastender Lebensereignisse ist ständiges Grübeln.

Grübeln unterscheidet sich grundsätzlich von bewusstem, kühlem Nachdenken zur bestmöglichen Bewältigung eines Problems oder eines belastenden Ereignisses. Es ist statt dessen ein Stresssymptom, dass mit negativen Gefühlen wie Angst und Wut einher geht.

An sich ist es vorteilhaft, dass der Mensch auf bedrohliche Situationen nicht nur mit Angriff oder Flucht reagieren, sondern seine geistigen Fähigkeiten einsetzen kann. Erfahrungsgemäß ermöglicht  überlegtes, planvolles Handeln am ehesten einen erfolgreichen Umgang mit schwierigen Situationen.

Doch langwieriges Grübeln im Rahmen eines Stresszustandes bleibt gewöhnlich fruchtlos. Es dreht sich im Kreis und führt zur Verstärkung der negativen Gefühle. Betroffene geraten unter Umständen in eine Abwärtsspirale belastenden Grübelns, niederdrückender Gefühle und körperlicher Stresssymptome. Konsequenzen sind Schlafstörungen, Müdigkeit,  Konzentrationsmängel und geistige Lähmung und nicht selten sogar eine Depression.

Obwohl wir durchaus spüren, dass intensives Grübeln nicht hilft und sogar schadet, erweist es sich trotzdem als schwierig, es zu beenden oder wenigstens zu unterbrechen. Jedoch, es ist möglich.

Die Bewegung an frischer Luft, das „Auslüften der Gedanken“, kann manchmal schon helfen.

Sich abzulenken, indem man sich nicht weiter mit seinem Problem, sondern mit anderen, angenehmen Dingen beschäftigt, hat jeder schon mal mit mehr oder weniger Erfolg probiert.

Eine spezielle Variante dieser Methode erfordert es, die Aufmerksamkeit bewusst und intensiv auf Geräusche oder Gerüche oder möglichst viele optische Details in der Umgebung zu richten. Durch die Konzentration auf die Wahrnehmung werden komplexe Denkprozesse verhindert.

Auch Meditation ist empfehlenswert. Machen Sie zuerst eine kleine Entspannungsübung: Konzentrieren Sie sich auf ihre Atmung.  Folgen Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit ihrem Atem. Lassen Sie den Atem einfach ohne Anstrengung durch den Mund und den Hals in Ihre Lungen und wieder hinaus strömen. Bleiben Sie etwa eine Minute bei Ihrer Atmung. Wenn es gut läuft spüren Sie, wie Ihre Bauchdecke sich beim Einatmen hebt und beim Ausatmen wieder senkt. Lassen Sie vor Ihrem geistigen Auge nun Wolken auftauchen, auf die Sie ihre Gedanken setzen. Es spielt keine Rolle, ob diese in Worte gefasst sind oder als Bilder existieren. Lassen Sie nun eine Wolke mit einem Gedanken  davonschweben. Und nun die nächste. Und die nächste.

Zu den effektivsten Wegen, Grübeln zu beenden, gehört das Gespräch mit einem anderen Menschen. Es entlastet und stärkt emotional, senkt den Stresspegel und ermöglicht es, aus einem anderen Blickwinkel auf  Ereignisse und Probleme zu schauen. Daraus ergeben sich oftmals auch neue Wege zur Bewältigung der Belastung.

Also, nehmen Sie das Grübeln nicht hin; probieren Sie aus, was bei Ihnen funktioniert. Ich wünsche Ihnen dabei Erfolg. (M.A.)